Meine Mandali Experience

Mandali. Ein schöner Name. Ein schöner Ort. Ein Ort, an dem ich Anfang Dezember sechs Tage verbracht habe. Das relativ neue Retreat-Zentrum bietet seit 2017 eigene Retreats (Mandali Experiences) sowie solche von Gastlehrerinnen und -lehrern an. Das Zentrum ist schon länger auf meinem Radar, einerseits weil mir das Design gefällt, andererseits weil es nicht so weit von mir entfernt ist. Vom Engadin fahre ich knapp 4,5 Stunden mit dem Auto. Als mir dann noch jemand, der schon hier war, von dem Ort vorgeschwärmt hat, habe ich dieses Retreat gebucht. Da ich sehr begeistert bin von der „Experience“, möchte ich diese gerne mit dir teilen. Vielleicht verschlägt es ja auch dich nach Norditalien, ins Piemont – genauer gesagt nach Quarna Sopra, in der Nähe des Lago Maggiore. Hoch oben am Berg thront das Zentrum; man sieht weit ins Land hinein, auf den Lago d’Orta und die umliegenden Dörfer. Es ist still und friedlich – ein perfekter Rückzugsort.

Es wird gemunkelt, dass die beiden holländischen Gründer einen Schamanen beauftragt haben, den idealen Ort für das Zentrum zu finden. Die sich hier kreuzenden Energielinien haben anscheinend den Anstoss gegeben, hier zu bauen. Meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung; ich habe selten ein Retreat-Zentrum an einem solch perfekten Ort gesehen. Generell haben Wouter und Wildrik sehr vieles richtig gemacht. Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Qualität und das Durchdachte an allem: von der Anmeldung über die Informationsmail eine Woche vor dem Retreat bis hin zu den schlichten, aber mit allem Notwendigen ausgestatteten Zimmern, dem gesunden lokalen Essen und den verschiedenen Möglichkeiten, sich zu beschäftigen – oder auch nicht.

Selten habe ich so viele schöne Details gesehen: wie den Leinenüberwurf auf dem Bett, den Ruheraum mit atemberaubendem Blick auf die umliegenden Berge und den absolut schönen Spa-Bereich. Nichts wackelt; alles ist gepflegt, sauber und ordentlich. Es wurden schöne natürliche Materialien verwendet wie lokaler Stein und Holz, Leinen, Ton und natürliche Farben. Die Anlage ist klug gebaut – ein bisschen wie ein italienisches Dorf – mit verschiedensten Zimmern: von Einzelzimmern mit Balkon und Blick auf den See bis hin zu gemütlichen 4-Bett-Zimmern. Mein Tipp: Zimmer 1-7 sind die rechts vom Haupthaus; alle haben einen Balkon mit Blick auf den See und mehr Sonne als die anderen Zimmer.

Der „Tempel“, wo die Yoga-, Meditations- und anderen Lektionen stattfinden, ist ein kubistischer Bau. Drinnen ist es sehr hell; vom Stil her entspricht es nicht ganz meinem Geschmack, aber man muss auch nicht alles mögen. Auch hier zeigt sich wieder die hohe Qualität: genug gleichfarbige Matten (ich habe eine Aversion gegen zusammengewürfelte Yogamatten in Studios), Kissen, Bolster, Stühle, Meditationsstühle, Decken, Blöcke und Gürtel – alles was man braucht: ausreichend vorhanden, schön, sauber und ordentlich. Ich freue mich darüber, da das leider nicht überall der Fall ist.

Das Angebot an Lektionen war reichhaltig; wenn man an allem teilnimmt, hat man seinen Tag sehr gut ausgefüllt: 7:15 bis 8:30 Uhr Yoga oder Qi Gong; 8:30-9:30 Uhr Frühstück; dann freie Zeit; von 12:15 bis 13 Uhr Meditation; Mittagessen von 13-14 Uhr; freie Zeit; 16-17 Uhr Kum Nye (Tibetisches Yoga); 17 Uhr Tee und Kuchen; 17:30-18:45 Uhr Yoga oder Qi Gong; 19-20 Uhr Abendessen; von 20:30 bis 21:15 Uhr noch eine Meditation. Puh! Und wenn man möchte, kann man auch noch Einzelsessions oder Massagen buchen – langweilig wird es einem nicht! Wenn man jedoch nicht an allem teilnehmen möchte, ist das auch kein Problem; denn alles ist freiwillig. So habe ich mir mein Programm selbst zusammengestellt.

Wider Erwarten habe ich die Meditationsstunden geliebt! Die Soundmeditation war grandios. Das Yoga war nicht so meins und das Qi Gong habe ich ausgelassen, da es mir sonst einfach zu viel geworden wäre. Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, ist die Qualität der Lehrerinnen und Therapeuten – sie unterrichten und praktizieren seit vielen Jahren und man merkt ihnen ihre Erfahrung an.

Auch das Body Care Centre ist sehr zu empfehlen. Leider war ich zu spät für eine Massage (buche diese am besten schon vor deiner Anreise), doch der Spa-Bereich selbst hat mir auch gereicht: ein Dampfbad, eine Sauna, ein Schwimmbecken und ein Aussen-Whirlpool mit Blick auf die Berge und den Lago d’Orta – herrlich! Wer mag kann auch spazieren gehen, sich das kleine Dorf anschauen oder einfach einmal nichts tun.

Wem kann ich Mandali empfehlen? Allen, die ein paar Tage Auszeit vom Alltag an einem schönen Ort möchten. Ich finde es den perfekten Mix zwischen Wellness und Retreat – denn du entscheidest selbst, was du möchtest und was nicht. Schön fand ich auch, dass man Teil einer Gruppe war; gemeinsam essen konnte wenn man wollte oder sich zurückziehen konnte – denn es gab auch Bereiche in denen man in Stille essen konnte. Apropos Stille: Bis nach dem Frühstück wird nicht gesprochen. Was ich ja immer liebe – da ich gerne meine Energie noch etwas sammle und bei mir behalte bevor es dann losgeht.

Posted on December 11, 2024 .