9 Regeln für einen einfacheren Tag

Steter Tropfen höhlt den Stein. Seit ca. 20 Jahren lese ich diesen Text einmal monatlich. Es geht darin darum, wie man seinen Tag vereinfachen kann. Der Text stammt ursprünglich von Leo Babauta von Zenhabits. Heute lese ich nicht mehr so viel von ihm, aber früher waren seine Texte und Ansichten sehr prägend und wegweisend für mich. Besonders dieser Text über 9 Regeln, wie man seinen Tag vereinfachen kann.

Als ich heute den Text gelesen habe, dachte ich, ich übersetze ihn für dich ins Deutsche und teile ihn mit dir. Unser Leben wird immer komplexer, dabei liegt die Schönheit in der Einfachheit. Viel Spass beim Lesen!

Wissen, was wichtig ist. Die einfache Version der Vereinfachung lautet: „Identifiziere, was wichtig ist, und eliminiere den Rest.“ Nimm dir also Zeit, um die wichtigsten Dinge in deinem Leben zu identifizieren und schaue dann, welche Aktivitäten, Aufgaben, Projekte, Meetings und Verpflichtungen in diese Liste passen. Nimm dir auch jeden Tag Zeit, um 1-3 wichtigste Aufgaben (MITs = Most Important Tasks) zu identifizieren, entweder zu Beginn deines Tages oder am Abend zuvor für den nächsten Tag.

Visualisiere deinen perfekten Tag. Das ist nicht so sehr, weil dieser „perfekte Tag“ wahr werden wird, sondern um zu verstehen, was ein einfacher Tag für dich bedeutet. Es ist für jede Person anders – für mich könnte es bedeuten, etwas zu meditieren und zu schreiben sowie Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern zu verbringen. Für andere bedeutet es Yoga und Malen sowie ein heisses Bad. Für wieder andere ist es Zeit, sich auf die wichtigen Arbeiten zu konzentrieren und dennoch später am Tag andere Dinge zu erledigen. Nimm dir einen Moment Zeit, um zu visualisieren, was das für dich bedeutet.

Sag Nein zu zusätzlichen Verpflichtungen. Jetzt, da du identifiziert hast, was wichtig ist und was dein „perfekter Tag“ ist, musst du anfangen „Nein“ zu Dingen zu sagen, die nicht auf deiner wichtigen Liste stehen und die deinem perfekten Tag im Weg stehen. Das Grösste, dem du Nein sagen kannst, ist eine Verpflichtung – Mitgliedschaft in einem Ausschuss, Beteiligung an einem Projekt, Coaching oder Teilnahme an einem Team, Besuch einer Veranstaltung oder Partnerschaft in einem Unternehmen usw. Liste deine Verpflichtungen (beruflich, bürgerschaftlich und persönlich) auf und sage mindestens einer davon ab. Es braucht nur einen Anruf oder eine E-Mail.

Begrenze Aufgaben. Listet jeden Morgen deine 1-3 wichtigsten Aufgaben auf. Liste andere Aufgaben auf, die du gerne erledigen würdest. Sage einigen von ihnen ab. Sieh nach, ob du deine Liste auf 5-7 Aufgaben pro Tag begrenzen kannst (kleine Dinge zählen nicht dazu). Die Begrenzung deiner Aufgaben hilft dir dabei fokussiert zu bleiben und anerkennt, dass du nicht alles an einem Tag erledigen kannst.

Schaffe ungestörte Zeiten. Wann wirst du deine wichtigsten Arbeiten erledigen? Plane dafür einen Block Zeit ein (1 Stunde, 2 Stunden, 4 Stunden – was auch immer für dich funktioniert). Mach dies zu deinem heiligsten Termin. Werde unerreichbar. Schliesse das Internet und alle Benachrichtigungen aus; halte alle Anrufe zurück. Erledige einfach die wichtigste Aufgabe und dann die nächste, wenn du Zeit hast.

Verlangsame dich. Wir hetzen durch unsere Tage in einem ständigen, hektischen Tempo, das von Angst geprägt ist und kaum Pausen zulässt. Stattdessen verlangsame dich. Das Leben wird nicht zusammenbrechen, wenn du nicht von Aufgabe zu Aufgabe oder von E-Mail zu E-Mail hetzt. Du kannst innehalten, einen Moment reflektieren, lächeln und die aktuelle Aufgabe geniessen bevor du weitermachst.

Achte bewusst auf eine Aufgabe nach der anderen. Höre mit dem Multitasking auf. Eine Aufgabe nach der anderen mit voller Konzentration auf diese Aufgabe. Übe Achtsamkeit während du die Aufgabe machst – es ist eine Form der Meditation. Beobachte deine Gedanken abschweifen zu dem, was du später tun musst; kehre dann zur aktuellen Aufgabe zurück. Dein Tag wird viel einfacher und angenehmer sein, wenn du übst im Hier und Jetzt bei deiner aktuellen Aufgabe präsent zu sein.

Fasse kleinere Aufgaben zusammen und lass sie los. E-Mails, Papierkram und kleine Dinge am Ende deiner Aufgabenliste (erstelle einen Abschnitt „kleine Aufgaben“ am Ende), kleinere Telefonanrufe usw.… diese sollten deinen wichtigen Aufgaben nicht im Weg stehen. Aber sie müssen trotzdem irgendwann erledigt werden (es sei denn du kannst sie loslassen; das ist immer am besten). Wenn du sie erledigen musst, fasse sie zusammen und mache sie in einem Rutsch fertig. Es ist am besten diese später am Tag zu erledigen wenn deine Energie niedriger ist und du die wichtigen Aufgaben des Tages bereits gemacht hast. Lass nicht zu dass kleine Aufgaben den grossen im Weg stehen.

Wenn du eine Gruppe kleiner Aufgaben (einschliesslich der Bearbeitung von E-Mails) erledigt hast; lass sie los und geh raus. Du willst das nicht den ganzen Tag oder sogar einen halben Tag lang machen.

Schaffe Raum dazwischen. Wir quetschen unsere Aufgaben und Meetings zusammen und lassen keinen Raum zwischen ihnen. Der Raum zwischen den Dingen ist genauso wichtig wie die Dinge selbst. Lass ein wenig Raum zwischen Meetings oder sogar zwischen Aufgaben frei. Mach eine Pause zum Dehnen; geh herum; hol dir ein Glas Wasser; vielleicht machst du ein einfaches Atemmeditationsübungen für ein oder zwei Minuten. Geniesse den Raum.

Posted on August 7, 2024 .