In meinem letzten Post habe ich über das Schaffen von Ordnung für mehr Klarheit im Leben geschrieben. Ordnung habe ich auch an meinen digitalen Orten geschaffen, wie auf meinem Computer, meiner externen Festplatte und meinem Handy. Auf dem Handy haben sich zig ungenutzte Apps getummelt, und auch in meiner Audible-App habe ich geschaut, welche angefangenen Hörbücher es noch gibt. Ob ich die hören möchte oder als „gelesen“ verbuchen kann. Eines war dabei, das nach einem begonnenen Hörbuch aussah: Getting There: A Book of Mentors von Gillian Zoe Segal. Dieses wollte ich mir zu Ende anhören und habe mir dafür die Reise von Zürich ins Engadin vorgenommen. Da meine Tage eher voll sind und ich nicht so viel Zeit zum Lesen habe, nutze ich die Zeit im Auto immer dafür, Hörbücher oder Podcasts zu hören.
Kurz nachdem ich das Hörbuch angefangen habe, kam es mir bekannt vor. Ich hatte es schon einmal gehört. Doch da ich ein grosser Fan davon bin, Dinge auch zweimal zu hören, bin ich dabei geblieben. Beim Autofahren kann ich mir auch gut Gedanken machen. Bei so vielen Geschichten kam ich auch über meine eigene Geschichte ins Sinnieren. Alle, die sprachen, wurden nicht besonders geboren; alle hatten Rückschläge und Misserfolge. Aber alle haben eines gemeinsam: Sie haben nicht aufgegeben und nach dem gesucht, worin sie gut sind und was sie gerne machen. Viele haben eine Absage von einer prestigeträchtigen Universität im Nachhinein als Segen bewertet, weil sie nur so ihre wahre Leidenschaft gefunden haben.
Das hat bei mir sehr angesprochen, denn ich selbst habe mich einmal für einen PhD in Epidemiologie an der Columbia University beworben. Das Interessante war: In diesem Jahr gab es mehr Bewerbungen als gewöhnlich. Normalerweise wäre ich mit einem Stipendium angenommen worden. Da es aber mehr Bewerbungen als sonst gab, wurde ich nur in das PhD-Programm aufgenommen, erhielt jedoch kein Stipendium. Mit den horrenden Studiengebühren in Amerika und den damals schon extrem hohen Lebenshaltungskosten in New York habe ich diesen Traum begraben. Heute bin ich froh, mir diesen Umweg erspart zu haben. Ich glaube nicht, dass ich im Bereich Public Health glücklich geworden wäre.
Niederlagen gehören zum Leben. Jemand hat mal gesagt: „If you never fail, you have not tried hard enough.“ Mit etwas umzugehen, was man lieber anders hätte, gehört zum Leben wie das Ein- und Ausatmen. Wir können nicht immer gewinnen – und das ist auch gut so. Eine gewisse Resilienz gegenüber Schicksalsschlägen ist wichtig, denn das ist etwas, was wir nicht steuern können. Wir werden Absagen bekommen, Projekte werden nicht fliegen und gute Ideen können jahrelang niemanden interessieren.
Wichtig ist, dass du dabei bleibst, was dich antreibt – was dir Freude macht und deine Augen zum Glänzen bringt. Bei mir waren das schon immer Tiere, vor allem Pferde. Deshalb wollte ich auch Tierärztin werden; aber davon bin ich abgekommen und habe Biologie statt Tiermedizin studiert. Auch darüber bin ich extrem froh, denn mit meiner heutigen Arbeit bin ich Tieren auf eine andere Art nahe – einer Art, die mir mehr entspricht.
Mein Wunsch, mehr Tieren zu helfen, wird immer grösser. Hier bin ich dabei, neue Ideen zu entwickeln. Ein Projekt davon ist die Mitfinanzierung eines Stücks Land in Marokko, damit die Pferde von Equievasion mehr Platz haben und zusammen raus können. Das Ganze soll ein Vorzeigeprojekt sein, um anderen Ställen zu zeigen, wie artgerechte Haltung von Hengsten aussehen könnte.
Leben ist Bewegung! Ich sehe das Leben als ein Spiel mit unendlich vielen Möglichkeiten. Ich teste gerne aus und probiere Neues aus. Ich hoffe, dir mit diesen Zeilen etwas Mut gemacht zu haben, deinen Träumen zu folgen – das zu tun, was dein Herz berührt – und da standhaft zu sein; nicht bei Dingen, die zwar schön auf dem Lebenslauf aussehen aber null Freude bereiten oder im schlimmsten Fall sogar noch Magenschmerzen verursachen.
Wenn du mehr über meinen Lebensweg wissen möchtest, findest du hier weitere Infos.
Und passend zum neuen Jahr sowie dem oben genannten Thema möchte ich dir auch den Blogartikel „Wie du deine Neujahrsvorsätze mit richtigem Affirmieren umsetzen kannst“ ans Herz legen.
Auf ein wunderbares 2025! Mögest du dir deine Herzenswünsche erfüllen.