Hast du dich schon mal gefragt, was ein Pferd mit seinen Bewegungen und Haltungen sagen will? In diesem Blogartikel möchte ich dir die gängigsten Bewegungen und ihre Bedeutung näherbringen.
Ohrenbewegungen
Die Ohren sind wie kleine Antennen. Wenn ein Pferd seine Ohren nach vorne richtet, ist das ein klares Zeichen von Interesse oder Neugier. Es will wissen, was um es herum passiert. Aber wenn die Ohren zurückgelegt werden, solltest du aufpassen – denn flach an den Kopf angelegte Ohren können Unbehagen oder sogar Aggression bedeuten. Hier ist es wichtig, auch das Maul zu beobachten. Zeigt das Pferd auch noch seine Zähne, kann die Situation gefährlich werden, denn dies ist eine Droh- und Angriffshaltung.
Kopf- und Nackenhaltung
Der Kopf sagt auch viel aus. Ein erhobener Kopf kann Aufregung oder Aufmerksamkeit bedeuten – meistens hat das Pferd etwas gesehen, zum Beispiel seinen Menschen mit dem Futtereimer oder etwas, von dem es noch nicht genau weiß, was es ist. Ein gesenkter Kopf hingegen zeigt oft Entspannung an.
Schweifbewegungen
Ein ruhiger, manchmal zur Seite wedelnder Schweif deutet auf Entspannung hin. Wenn ein Pferd aber hektisch mit dem Schweif schlägt, ist es nervös oder unruhig oder versucht, Insekten zu vertreiben. Klemmt ein Pferd den Schweif ein, hat es Angst oder ist gestresst.
Bewegungen der Vorderbeine
Stampft ein Pferd mit den Vorderbeinen auf, ist das ein Zeichen von Frustration oder Ungeduld. Man sieht dies oft bei Pferden, die angebunden sind und loswollen, oder wenn sie jemanden sehen, der Futter bringt und sie ungeduldig werden. Haken (das schnelle Anheben und Senken eines Vorderbeins) kann ein Zeichen von Aggression sein; hier solltest du sehr vorsichtig sein. Und wenn es einfach nur entspannt ein Bein hebt? Dann ist alles gut! Das Pferd ist entspannt – das siehst du meistens auch am gesenkten Kopf, einer entspannten Unterlippe und halb geschlossenen Augen.
Bewegungen der Hinterbeine
Die Hinterbeine haben auch ihren eigenen Charakter. Seitliches Treten kann zeigen, dass das Pferd sich unwohl fühlt oder etwas abwehren möchte. Auch hier ist Vorsicht geboten. Meistens legt das Pferd dabei auch die Ohren an, um seinen Unmut auszudrücken. Wie bei einem entlasteten Vorderbein zeigt ein leicht angehobenes und angewinkeltes Hinterbein einen entspannten Zustand des Pferdes an.
Nasenbewegungen
Pferde begrüssen sich durch leichte Berührungen mit der Nase. Sie gewinnen durch das Berühren sowie den Geruch viele Informationen über das andere Pferd oder einen anderen Menschen. Das Pferd möchte wissen, wer da vor ihm steht! Diese kleinen Berührungen sind oft eine Form der sozialen Interaktion und helfen den Pferden, sich besser kennenzulernen. Wenn dein Pferd jedoch den Kopf wegdreht, könnte das Desinteresse oder Ablehnung signalisieren. Ich beobachte dies oft, wenn Menschen versuchen, die Pferde am Kopf anzufassen. Genau wie wir mögen es die meisten Pferde nicht, einfach angefasst zu werden. Halte daher erst einmal deine Hand als lockere Faust dem Pferd entgegen und lass es daran riechen. Wenn du das Pferd berührst, schau gut hin: Dreht es sich weg? Ist das der Fall, respektiere bitte, dass es nicht berührt werden möchte.
Gähnen
Und dann gibt es da noch das Gähnen! Bei uns Menschen denken wir oft an Müdigkeit, aber bei Pferden kann Gähnen auch Entspannung bedeuten oder helfen, Stress abzubauen oder etwas zu verarbeiten.
Die Körpersprache von Pferden ist faszinierend und gibt uns einen Einblick in ihre Gefühle und Bedürfnisse. Indem wir lernen, diese Signale zu deuten, können wir eine noch bessere Verbindung zu Pferden aufbauen. Du wirst merken: Je mehr du Pferde beobachtest, desto mehr fallen dir Bewegungen auf und du lernst sie besser zu deuten. Denn Pferde erzählen viel mit ihrem Körper!
Wenn du dich auch für die Laute von Pferden interessierst, kannst du in diesem Blogbeitrag mehr dazu lesen.